Jeanette Sanders

Moderne Romane, nicht nur für Frauen

 

 

 

Hier eine kleine Auswahl meiner Buch-Titel

 



 


 


Unverkäufliche Leseprobe aus:

Zauberei für zwei

Inhalt:

Alex und Sam sind ein unternehmungslustiges Zwillingspärchen. Die jungen Damen teilen sich in Schwabing eine kleine Studentenbude und denken auch kurz vor ihrem 28. Geburtstag noch lange nicht daran, endlich „vernünftig“ zu werden. Alex widmet sich der Malerei – Spezialfach „männlicher Akt" -, und Sam betreibt neben ihrem Studium der Anthropologie eifrigst weiße Kräuter-Magie.

Doch dann tritt Onkel Dietmar auf den Plan! Ausgerechnet seine sorgfältig ausgewählten Geburtstagsüberraschungen bringen gleich mehrere Steine ins Rollen.

Alex' neues schneeweißes Oldtimer-Cabriolet Sir Henry I. wird von dem smarten Martin gerammt, der von nun an immer wieder ihre Wege kreuzt – rein zufällig natürlich.

Sam hingegen segelt in ihrem Australienurlaub zusammen mit dem gut aussehenden Postpiloten Kevin schnurstracks in eine Katastrophe. Oder vielleicht doch mitten ins Glück?

 

Leseprobe:

Als Martin wieder auftauchte, hielt er ein Fernglas in den Händen.

Peter hatte unterdessen Donald getröstet, der sich verschreckt unter Sir Henry geflüchtet hatte und nur zögernd herauskam. Erst als Peter etwas Bier aus seiner eigenen Flasche in ein kleines Schüsselchen fließen ließ, bequemte sich der Kater aus seinem Versteck.

„Lass dich bloß nicht von ihr dabei erwischen, wie du sie mit dem Fernglas ausspionierst, Martin. Wo gibt's denn so was! Beobachtet der Kerl doch glatt seine Nachbarin. He, kannst du auch ins Badezimmer gucken?“

Peter lachte und streichelte dabei über Donalds weißes Fell, das dadurch einen breiten Schmutzstreifen abbekam. Der Kater leckte sich schnurrend die Nase.

„Feines Bierchen, was, Kumpel? Magst du noch einen Schluck?“

„Gib ihm ja kein Bier, Peter!“ Martin hielt immer noch das Fernglas an die Augen.

Plötzlich stieß er einen lauten Pfiff aus. „Hast du da noch Töne! Komm her, Peter, sieh dir das an!“ Er reichte ihm das Fernglas. „Drüben auf der Terrasse. Siehst du, was ich sehe?“

„Ich sehe einen nackten Mann auf einer Liege“, erklärte Peter langsam und jedes Wort laut betonend die Sachlage. „Er hockt da in einer Art Schneidersitz, wie Buddha. Na und? Meinst du, das ist ihr Freund?“

„Woher soll ich das wissen! Aber wieso hockt dieser Kerl splitterfasernackt auf ihrer Terrasse? Übrigens kommt mir sein Gesicht bekannt vor.“

„Vielleicht ist das so eine Art Vorspiel!“, schlug Peter nüchtern vor. „Wo ist sie überhaupt? Kann man von hier aus die ganze Terrasse einsehen?

„Wohl kaum. Die muss viel größer sein. Wie meine. Was willst du damit überhaupt sagen, von wegen Vorspiel?“

„Wie? Sag bloß, du weißt nicht, was ein Vorspiel ist? Ah, die Show geht weiter. Sie knetet an ihm herum ...“

Martin riss Peter einfach das Fernglas aus den Händen. Drüben hatte Alex erneut damit begonnen, Ulli in die richtige Position einzuweisen.

Copyright© 2004 Jeanette Sanders. Alle Rechte vorbehalten.

 


 

Der Mord an Simone
Kurz-Krimi

An der Wand prangte Simones letztes Geschenk: ein Poster der Frankfurter Skyline. Die man von Kurts Fenster aus leider nicht sah. Er stürzte den kläglichen Rest Äppelwoi im Glas hinunter, da fiepte sein Handy. Kurz vorher hatte er eine Textnachricht abgeschickt. Weil er zu dem Zeitpunkt schon beschwipst war, las sich das so: „Isch liebe disch so sehr – bisch in alle Ewischkeit! Kurt.“

In letzter Zeit hatte Simone nicht mehr geantwortet, oder Dinge geschrieben wie: „Lass mich in Ruhe, du Spinner!“ – oder: „Mein Mann haut dir eine aufs Maul!“

Nach Kurts heutigem Liebesschwur würde sie jetzt sicher einlenken… Sein Herz klopfte hart, als er die eingegangene Nachricht öffnete.

Einen Augenblick später quollen ihm die Augen aus dem Kopf. Das Handy-Display zeigte ein Foto, es war ein schrecklicher Anblick. So schrecklich, dass Kurt auf einen Schlag nüchtern war. Er rang nach Luft, griff sich an die Kehle.

Das Foto zeigte Simone, oder vielmehr: Die tote Simone!

Ihr Gesicht war leichenblass, die schönen Augen starr und weit aufgerissen, Hals und Brust blutverschmiert. Es sah nach einem Gemetzel aus, vermutlich war die Halsschlagader durchtrennt.

Kurt sank in die Knie, ein grauenhafter Laut drang aus seinem geöffneten Mund. Er klang wie ein waidwunder Rehbock.

Der Dreckskerl, den Simone nur drei Monate nachdem sie Kurt den Laufpass gegeben hatte, heiratete – war jetzt zu ihrem Mörder geworden!

Kurt hatte es ihr damals noch prophezeit, ehe sie in der Kirche verschwunden war, am Arm dieses Gauners. Natürlich war Kurt zu der Hochzeit nicht eingeladen, aber er hatte vor den Stufen gelauert, die hinaufführten zum Kirchenportal. In letzter Sekunde hatte er Simone abhalten und vor dem Mistkerl retten wollen.

Sie hatte nur gelacht, und ihr Kerl sich an die Stirn getippt und hämisch gegrinst. Und jetzt hatte der Simone tatsächlich umgebracht, anschließend ihre Leiche mit dem Handy fotografiert und das Foto an Kurt geschickt, um ihn zu verhöhnen!

Fünf Minuten später radelte Kurt die Hanauer Landstraße hinunter, wie ein Wilder trat er in die Pedale bis zum 5. Polizeirevier in der Ferdinand-Happ-Straße. Regen peitschte ihm ins Gesicht, vermischte sich mit seinen heißen Tränen.

„Isch kenn die Adresse!“, schrie Kurt und hielt das Handy mit dem Foto hoch.

„Einsteigen!“ - einer der Polizisten hielt ihm die Wagentür auf. Blaulicht und Sirene gingen an, Reifen quietschten.

Es waren keine fünf Minuten Fahrt.

„Aufmachen, Polizei!“

Simones Mörder öffnete. Dicker Mief drang aus der Wohnung, einer der Polizisten verzog das Gesicht.

„Handkäs mit Mussigg!“, feixte der Dreckskerl.

„Wo ist Ihre Frau?“

„Im Bad! Simone ist naggisch!“

„Rauskommen, oder wir brechen die Tür auf!“, rief der Polizist.

Sie öffnete im Bademantel. Putzmunter und quicklebendig. Als sie Kurt sah, lachte sie hämisch. „Das Blut war bloß Ketchup, du Dämlack! Wir wollten endlich unsere Ruhe vor dir!“

„Das gibt eine Anzeige wegen Vortäuschung einer Straftat!“ erklärte ihr der Polizist. Simone zuckte mit den Schultern: „Mir egal. Hauptsache, ich bin diesen lästigen Stalker endlich los.“ – Sie wies mit dem Kinn in Kurts Richtung, der sie verzückt anstarrte.

„Außerdem gibt es zur Strafe morgen zum Frühstück Handkäs mit viel Ketchup“, sagte jetzt der andere der beiden Polizisten. Er grinste breit über seinen eigenen Witz. Doch nur Kurt lachte, denn er war unendlich erleichtert, fast glücklich. Simone lebte, es gab also doch noch Hoffnung für ihn! Für sie beide …
 

Copyright 2018 Jeanette Sanders

Alle Rechte vorbehalten

Der Kurz-Krimi darf in keiner Form ohne schriftliche Genehmigung der Autorin reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Der Inhalt des Kurz-Krimis ist frei erfunden! Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder wirklichen Ereignissen sind nicht beabsichtigt und rein zufällig.

 

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© Vera Hachmeister